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Wir befinden uns gerade in den Vorbereitungen auf unsere große vierwöchige Tour durch England. Genaue Einzelheiten haben wir zu der Tour nicht. Wir wissen, dass wir die Überfahrt durch den Eurotunnel wagen und eines unser ersten Ziele London sein wird. Alles weitere ergibt sich 😉 Natürlich haben wir uns einige Sachen aus dem Internet und Reiseführern rausgepickt, die wir meinen, man sollte sie gesehen haben.

19.06. Weingut Schäfer

Wir starten verspätet auf unsere erste Etappe. Bei Edenkopen planen wir unseren ersten Stopp ein, wo Karlheinz und Petra auf uns warten. Bei den beiden ist der Urlaub nun zu Ende, wir starten gerade erst 🙂 Die Fahrt verläuft bis auf einen Stau und einem Slalomparcours ganz gut. Ein Wohnmobil hat kurz vor uns seine Sat-Schüssel-Kuppel verloren und zwang uns zu einem Slalom bei hoher Geschwindigkeit, um ein Zusammenstoß mit den umherfliegenden Teilen zu vermeiden. Angekommen auf dem „Weingut Schäfer“ (N49°16’32“ O8°7’36“) gibt es erstmal was zur Stärkung und dann lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.

20.06. ab nach England

Die restlichen 650km bis zum Eurotunnel wollen wir heute abspulen. Unterwegs glaubten wir nicht, dass wir das hinbekommen würden, denn die km wollten nicht weniger werden. Außerdem lassen die Autobahnen in Belgien zu wünschen übrig. Es ist ein Geholpere, dass einem die Ohren weh tun. Doch gegen 19Uhr erreichen wir den Verladebahnhof in Calais. Dann gibt es wieder böse Überraschungen. Zuerst läßt uns der Preis für eine einfache Fahrt die Gesichtszüge entgleisen und dann wird das Wohnmobil vom Grenzzoll komplett durchforstet. Jeder Winkel wird durchsucht und wir werden ausgefragt ohne Ende. Und nur, weil wir keine Rückfahrt gebucht haben?! Wohin wollt ihr in England, wielang genau, warum noch keine Rückfahrt gebucht usw. Wenn ich alles so plane, wo bleibt dann die Freiheit??? Das kennen die Engländer vom Zoll wohl nicht oder sie sind einfach nur an unserem Womo interessiert. Nachdem wir auch das alles hinter uns gebracht haben, machen wir uns auf den Weg zum Zug. Wahnsinn, die riesigen Wagons. Wir müssen den ganzen Zug durchfahren und stehen dann an zweiter Stelle. Keine 10min später rollt der Zug auch schon los und im Nu sind wir eine Stunde zurück und in England angekommen. Während der 35min Überfahrt, oder besser Unterfahrt, suchen wir uns in unseren Unterlagen einen Übernachtungsplatz in der Nähe von Folkestone aus. Dabei werden die ersten Meilen auf der für uns falschen Seite gefahren. Kurz vor 20Uhr erreichen wir die „Black Horse Farm“ (N51.13307 O1.15716) und werden herzlich willkommen. Überhaupt sind die Engländer sehr freundlich. Eingerichtet auf dem Platz erkunden wir diesen und machen es uns dann bei typisch englischen Wetter im Womo mit der Frauen-WM gemütlich. Morgen soll es weiter gehen nach London.

21.06. Dover, White Cliffs und Canterbury

Planänderung. Wir entscheiden noch eine Nacht hier zu bleiben und heute mit dem Roller Dover bzw. die White Cliffs anzuschauen. Großes Problem heute ist wieder der Linksverkehr. So lange man fährt ist alles einfach. Wenn man aber mal anhält und dann weiterfahrt ohne Verkehr, gerät man aus Gewohnheit auf die rechte Seite. Das wird sich hoffentlich mit der Zeit legen, denn heute waren alle Schutzengel bei uns. Die White Cliffs sind nicht wirklich spektakulär, aber es ist eine wunderschöne Gegend zum Wandern mit herrlicher Aussicht auf den Dover Port und den Ärmelkanal. Und wenn man mit dem Zweirad kommt, dann spart man sich sogar die Parkgebühren von 3,50Pfund fürs Auto und 6Pfund fürs Wohnmobil. Nach einigen Fotos und wunderschönen Eindrücken machen wir uns noch auf den Weg nach Canterbury. Touristen ohne Ende. Die Kathedrale wird von denen überrannt. Und dabei gibt es hier in England doch jede Menge von ihnen. Wir finden das Städtchen an sich sehr interessant. Alte Backsteinhäuser, wenn auch manchmal windschief, Reihenhäuser wo man hinschaut. Es sieht alles aus, als wäre die Zeit vor vielen, vielen Jahren stehen geblieben. Natürlich gibt es auch jede Menge an Geschäften zum Shoppen. Als wir auch das alles gesehen haben, machen wir uns wieder auf den Rückweg.

22.06. Pech in London, Brighton

Nach einem kurzen Halt im Lidl ist unser heutiges Ziel ein Campingplatz in London. Doch dort angekommen, heißt es, dass alles voll wäre. Auch der andere nahe am Zentrum liegende Platz sei voll. Weiter außerhalb würden noch Plätze frei sein. Wir schauen auf der Karte nach, wo sich dieser denn befindet. Das ist uns definitiv zu weit entfernt vom Zentrum. Also nächste Planänderung. Wir wollen London am Schluss nochmal besuchen, da aber dann einen Platz reservieren. Unser neues Ziel heißt Brighton. Dort wollen wir auch auf einen Campingplatz vom Campingclub fahren. Aber auch hier heißt es, dass alles reserviert ist. Wir fahren Richtung Hafen und stärken uns erstmal beim großen Mc und tanken nochmals an einer billigen Tankstelle voll. Der nächste Campingplatz vom Campingclub liegt bei Worthing, vom jetzigen Standpunkt 17 Meilen entfernt. Bei der Fahrt durch Brighton sehen wir einige Womos direkt an der Küstenstraße stehen. Wir entscheiden uns dort anzuschliessen und Brighton zu Fuss zu erkunden. Das Highlight in Brighton ist der Vergnügungspark direkt über dem Meer auf Stelzen. Wir schlendern durch den Park und schauen uns noch den Royal Pavilion an. Ein riesen Gebäudekomplex erbaut 1815 nach den Mogulpaläste in Indien. Es ist der exotischste Palast in Europa und wird daher auch wie wild fotografiert. Auch von uns. Anschließend machen wir uns auf den Rückweg zum Womo um dann noch den restlichen Weg zum Campingplatz „Northbook Farm“ (N50.83008 W0.43341) hinter uns zu bringen. Hier haben wir auch Glück und dürfen uns einen Platz aussuchen.

23.06. Portsmouth

Heute geht die Reise über Portsmouth auf einen Campingplatz in der Nähe von Stone Henge. Angekommen in Portsmouth suchen wir das Einkaufszentrum „Cascades“ auf, wo man das Womo gut abstellen kann (Tipp aus dem Internet). Der Parkplatz eignet sich sehr gut dafür, da ständig Wachleute über den Platz spazieren und so muss man nicht das Gefühl haben, dass man zurück kommt und das Womo leer geräumt ist. Auch beim Bezahlen hilft uns einer der Wachleute. Hier zeigt sich wieder, was Service heißt und warum England so teuer ist ;-). Nach dem Bezahlen laufen wir Richtung Portsmouth Historic Dockyard, wo man alte Kriegsschiffe besichtigen kann. Gut, dass Mareike die I-Com Karten dabei hat. Will man alles besichtigen, muss man 32Pfund pro Person aufbringen. So haben wir mit den Karten ca.90€ gespart. Zur Info: man kann auch nur einzelne Bereiche anschauen, kostet dann allerdings pro Bereich teilweise 18Pfund pro Person. Wir schauen uns zuerst die HMS Warrior an. Sie ist der Stolz der Nation. Als sie 1860 erbaut wurde schaute die gnaze Welt auf die Architektur des Schiffes. Ok, lassen wir so stehen. Altes Schiff, interessant zu besichtigen. Wir schießen Bilder ohne Ende und stiefeln wieder von Deck und schauen uns die HMS Victory an, die heute noch in See stechen könnte. Erbaut 1765 wurde mit ihr 1805 die Schlacht von Trafalgar gegen die Franzosen gewonnen.Kaum zu glauben, dass man sich dort auf hoher See unter Deck hat aufhalten können. Alles sehr eng und niedrige Stehhöhe. Also schnell den Rundgang absolvieren und raus hier. Da hat man ja kaum Platz zum Atmen. Wir verlassen das Gelände und gehen wieder zurück zum Einkaufszentrum, wo wir uns eine kleine Stärkung bei Starbucks gönnen. Dann fahren wir weiter Richtung Stone Henge. Hoffentlich hat der Campingplatz „Stone Henge Touring Park“ (N51.20797 W1.91594) noch freie Plätze. Puhhh, Glück gehabt, wir können uns sogar den Platz aussuchen. Wir richten uns ein, genießen die Sonne und später gibts dann selbstgemachte Pizza auf dem Coob Grill.

24.06. Stone Henge

Der heutige Morgen beginnt  mit Sonnenschein, sodass wir das erste Mal auf unserer Reise draußen frühstücken können. Herrlich! Gegen frühen Mittag beschließen wir, uns mit dem Roller auf den Weg zu den „Stone Henge“ zu machen. Der Fußweg vom Parkplatz zu den berühmten Steinen gleicht einem Pilgerweg. Rund um die Steine tummeln sich einige hunderte Touris, u.a. wir. Jeder schießt wie wild Fotos von allen Seiten. Klar, jeder Stein sieht aus einer anderen Richtung anderst aus. Das muss festgehalten werden. Irgendwann haben wir genug und „pilgern“ wieder zurück. Den restlichen Tag verbingen wir gemütlich am Womo und genießen es, einfach mal nichts zu tun. Mit einer Stärkung vom Grill lassen wir den Tag ausklingen.

25.06. Compton Acres, Corfe Castle

Heute führt uns unser Weg nach Poole in den „Compton Acres“. Unsere Erwartungen werden nicht enttäuscht und wir finden einen wunderschönen Themengarten vor. Auf dem Rundweg kommt man durch jeden Garten hindurch. Es ist nichts los und wir können die Natur so richtig genießen. Alles ist wundervoll angelegt, mit Bachläufen, Wasserfällen und Teichen. So einen Garten könnte man sich mal nach Hause holen.    Genug Eindrücke gesammelt, suchen wir uns am Womo noch die Koordinaten für den nächsten Campingplatz raus. Die Route führt uns an schönen Sandstränden bei Bournemouth vorbei. Nach einer kurzen Fährfahrt (200m) und weiteren Meilen auf schmalen Straßen erreichen wir unser Ziel. „Reservation?“ Oh nein, nicht schon wieder alles voll. Glück gehabt. 3 Notplätze vor dem Campingplatz „Corfe Castle Camping & Caravan Club Site“ (N50°38’12“ W2°4’16“) sind noch frei und wir dürfen uns dort niederlassen. Wenn keiner mehr dazu kommt, dann ist das besser als auf dem Campingplatz selbst. Wir „dinieren“ heute wieder im Freien bei herrlich blauem Himmel. Gestärkt beschließen wir, noch nach Corfe Castle zu laufen. Ist komisch, wie schnell die Zeit zurückgedreht wird. Sieht wieder aus, wie im Mittelalter. Fantastisch. Nur Schade, dass nichts mehr los ist. Wir schießen ein paar Fotos, drehen ne Runde im Zentrum und machen uns wieder auf den Heimweg.

26.06. Durdle Door

Heute geht es nur ein paar Meilen weiter auf den „Durdle Door Holidaypark“ (N50.62655 W2.26834) beim Durdle Door. Dort können wir für viel Geld direkt an den Klippen stehen und haben Sicht auf das Meer. Für eine Nacht gönnen wir uns den Luxus. Das Wetter ist heute nur nicht ganz so gut. Es regnet zwar nicht, aber dafür weht immer wieder ein ordentlicher Wind. Heute zieht es uns wohl nicht nach draußen und so verbringen wir den Mittag im Womo. Gegen halb zwei entschliessen wir doch eine kleine Runde zu drehen und zum Durdle Door zu wandern. Die Sonne kommt jetzt auch immer mehr zum Vorschein und wir pilgern mit vielen anderen den Küstenweg entlang. Das Durdle Door ist ein Runndbogen aus Fels. Wir sind uns nicht sicher, ob es das nicht auch an anderen Stellen in Europa gibt, aber die Engländer wissen, wie man zu Geld kommt. Wir knipsen wieder und laufen anschließend zurück. In der anderen Richtung liegt noch eine kleine Bucht, die wir uns auch noch anschauen wollen. Angekommen auf einem Hügel sehen wir, dass es ab jetzt nur noch berg gab geht und beschliessen uns das morgen anzutun, denn wir müssen ja auch wieder hinauf ;-). Wir laufen wieder zurück zum Womo. Wir haben alles richtig gemacht, denn kurz nach unserer Ankunft fängt es ordentlich an zu regnen und es zieht wieder dichter Nebel auf. Den Rest des Tages verbringen wir im Womo. Zur zweiten Halbzeit des Länderspiels unserer Mädels zieht der Nebel weg und es ist Sternenklarer Himmel. Das Wetter hier in England ändert sich so schnell, dass wir uns jetzt nochmals nach draußen begeben und ein paar Nachtfotos schießen.

27.06. Lulworth Cove, Totnes

Heute starten wir wieder mit wunderschönem Wetter, was wir gleich ausnutzen und draußen frühstücken mit Meerblick. Herrlich. Anschließend parken wir unser Womo auf den Parkplatz um, da unser Übernachtungsplatz bis halb elf frei sein muss. Im teuren Preis ist Gott sei Dank die Parkgebühr für den darauffolgenden Tag auf dem Parkplatz dabei und wir können so kostenfrei stehen. Die Wanderung zur Lulworth Cove steht an, nachdem wir sie gestern ausgelassen haben. Wir sind begeistert von der Landschaft und den vielen Farben des englischen Meeres. Geschafft vom Wandern kommen wir ans Womo zurück und suchen unser nächstes Ziel raus, welches Totnes heißt. Unterwegs entschliessen wir uns noch einen kurzen Halt in Abbotsbury einzulegen. Ein kleines Dorf mit vielen Strohdächern und altem Charme. Muss man gesehen haben *Ironie*. Auf dem Weg dorthin haben wir das erste Mal Bekanntschaft mit schmale englische Straßen gemacht und neue Striemen am Womo bekommen. Da hilft nur, Augen zu und durch. Angekommen auf dem „Steamer Quay“ (N50.42906 W3.68078) in Totnes erkunden wir dies noch. Es ist Zentrum der alternativen und Öko-Szene, wie man an Boutiquen, Cafés mit Biokost und Heilpraktikern sieht. Zurück am Womo unterhalten wir uns noch mit unseren englischen Nachbarn ein bisschen und lassen nun den Abend ausklingen. Klar, die Arbeit am PC muss auch noch getan werden :-).

28.06. Paignton, Torquay, Plymouth

Unser Ziel für heute heißt Plymouth. Unterwegs sehen wir uns noch die englische Riviera an, an der die Städte Paignton und Torquay liegen. Paignton ist eher für Familien und Kinder interessant. Am Strand gibt es viele Attraktionen, es gleicht schon fast einem kleinen Vergnügungspark. Ansonten finden wir aber, dass sich ein Besuch der Stadt nicht  lohnt. Torquay ist dagegen das englische Cannes. Alles vom feinsten und mit vielen Palmen. Selber sind wir nur durchgefahren. Hier hätte sich ein Zwischenstopp wohl eher gelohnt. Wir verlassen die englische Riviera und wollen quer durch das National Dart Moor fahren. Die Landschaft ist wirklich super. Das Wetter macht heut zwar nicht mit zum Wandern, aber schon allein das Durchfahren ist es wert. Wir beschliessen hier nochmals herzukommen um zu wandern, wenn das Wetter besser ist. Es gibt im National Dart Moor vorallem Hasen, Schafe und Pferde zu sehen, die sich dort in freier Wildbahn herumtreiben. Angekommen in Plymouth stärken wir uns beim großen M und beziehen dann unseren Platz auf dem „Plymouth Sound Caravan Club“ (N50.33419 W41.0617) mit herrlicher Sicht auf das Meer. Die Betreiber sind sehr freundlich und hilfsbereit.

29.06. National Marine Aquarium

Heute lächelt die Sonne wieder für uns und wir können den Tag mit einem Frühstück im freien beginnen. Plymouth ist der Heimatort des National Marine Aquarium, dem größten Aquarium von England. Wir machen uns auf den Weg um dieses zu besichtigen. Der Eintritt ist zwar wieder nicht ganz günstig, aber der Besuch hat sich unserer Meinung gelohnt. Anschließend erkunden wir die Stadt  etwas mit dem Roller und schlendern noch im alten Hafenstadtteil von Plymouth entlang. Hier essen wir auch das erste Mal die berühmten Fish&Chips. Man kann es essen, wenn man es fettig mag. Wieder zurück am Womo genießen wir die Sonne.

30.06. Dart Moor National Park

Der Tag beginnt mit strahlend blauem Himmel und schon angenehmen Temperaturen, so dass wir das Frühstück wieder draußen stattfinden lassen. Heute wollen wir nochmals in den Dart Moor National Park fahren. Wir packen unsere Sachen, verlassen den Camping Platz und steuern einen Parkplatz mit Infocenter an, den wir bei der Durchfahrt gesehen haben. Dort wollen wir uns Wandermaterial zulegen, doch so richtige Routen, wie wir es uns vorstellten gibt es nicht. Also beschliessen wir auf eigene Faust loszulaufen. Aber nicht hier, denn der Parkplatz liegt von Bäumen umgeben in einer Senke. Wir haben bei der Hinfahrt einen schönen Platz gesehen, wo sich auch Schafe, Kühe und Pferde in der Nähe aufhielten. Also fahren wir dorthin und stampfen durch den moorigen Untergrund. Es ist wirklich gut zu laufen, denn der Boden gibt bei jedem Schritt nach und man läuft dadurch angenehm weich. Unzählige Fotos später kommen wir wieder zum Womo zurück und stärken uns ca. 100m weiter an einer Wasserstelle parkend mit Apfeltaschen, die wir uns im Lidl noch besorgt haben. Dann steuern wir das nächstes Übernachtungsziel an. Der „Eden Valley Holiday Park“ (N50°24’6″ W4°41’50“ mit ACSI-Card). Dort treffen wir endlich mal wieder auf Deutsche (Füssen/Karlsruhe). Ein Abend mit netten Gesprächen vergeht wie im Flug.

01.07. Lanhydrock, Lizard Point

Eigentlich wollten wir uns heute das Eden Project anschauen, haben uns aber für das „Lanhydrock“ entschlossen. Ein Herrenhaus mit ca. 50 Zimmer inmitten einer 4qkm Parkanlage. Eingerichtet ist es noch original aus dem 18.Jahrhundert. Heute kümmert sich der National Trust um das Anwesen. In allen Zimmern ist alles echt, bspw. die Butter, Käse, Kuchen und auch die Blumen. Da wird wirklich einiges umgesetzt, um es den Besuchern so echt wie möglich darzustellen. In der Gallerie spielt sogar jemand am Klavier. Der Rundgang dauert ca. 1 1/2Stunden. Anschließend schauen wir uns noch den Garten an, werden aber durch ein Gewitter mit Regen von einem längeren Spaziergang abgehalten. Zudem haben wir heute mal auf einen Regenschirm verzichtet, was man in England nie machen sollte. Das Wetter ändert sich rasend schnell. Wir laufen schleunigst zurück zum Womo und suchen unsere nächste Bleibe. Ein ACSI Campingplatz „Camping Francis“ (N50°2’19“ W5°13’11“) in der Nähe von Lizard Point ist unser Ziel. Angekommen richten wir uns ein und genießen den strahlend blauen Himmel (man merke, vorhin hat’s geregnet). Gegen später kommen die Karlsruher vom letzten Abend zufällig auf den Campingplatz gefahren.

02.07. Kynance Cove

Der heutige Morgen beginnt mit Dauergrau und Regen. Deshalb beschliessen wir den Morgen lang im Bett zu verbringen, da wir bei dem Wetter eh nichts großartig unternehmen können. Gegen halb eins ist von dem Grau fast nichts mehr zu sehen. Wir packen unsere Sachen und fahren mit dem Roller zur Kynance Cove. Auf dem Parkplatz angekommen treffen wir wieder die Karlsruher. Es ist nun wolkenloser Himmel! Nach einem kleinen Pläuschen wandern wir zur Cove hinunter und erkunden die ganzen durch das Meerwasser entstandenen Höhlen. Es kommt so langsam die Flut. Wenig später sind einige Höhlen und Teile der Bucht nicht mehr zu erreichen. Das Wasser und der Stand sehen traumhauft aus, aber bei knapp 16Grad Wassertemperatur bekommt uns niemand zum baden hinein. Wir gehen zurück zum Parkplatz und fahren noch zum Mullion Harbour. Von diesem kann man zur Mullion Cove wandern. Diese ist touristisch nicht so gefragt. Wir beschließen, diese nicht anzuschauen und kehren zum Womo zurück, um die Sonne noch zu genießen. Später nutzen wir das Wetter aus und Grillen.

03.07. St.Michael’s Mount

Heute wollen wir wieder weiterfahren. Unser Ziel heißt St.Ives, unterwegs schauen wir noch St.Michael’s Mount an. Direkt am Meer in Marazion gibt es einen Parkplatz (8Pfund!), von dem man schnell bei St.Michael’s Mount ist. Da gerade Ebbe ist können wir den Fußweg nehmen. Wenn Flut ist kommt man nur mit dem Schiff auf die Insel.    Wir holen uns ein Ticket und gehen durch das ehem. Benediktiner Kloster, heute ein Herrenhaus. Es ist eine Touristenattraktion und so wird man aufgrund der kleinen Räume eher durchgeschoben, als dass man es gemütlich besichtigen kann. Die Queen war auch schon zu Besuch. Wir fragen uns, ob sie auch den steilen, gepflasterten Weg nehmen musste? Die Karlsruher treffen wir hier natürlich auch wieder 🙂 Nach der Besichtigung gönnen wir uns in Marazion eine Kleinigkeit zu Essen und machen uns dann auf den Weg zum Campingplatz „Trevalgan Touring Park“ (N50°12’20“ W5°31’13“). Morgen wollen wir uns die Strände um St.Ives und die Stadt selbst anschauen.

04.07. St.Ives, Carbis Bay

Nach einer sehr windigen Nacht weckt uns die Sonne und wir frühstücken wieder draußen. Anschliessend packen wir  unsere Sachen und düsen mit dem Roller nach St.Ives. Praktisch, mit dem Roller kann man bis ins Zentrum fahren und dort parken. Die Stadt sieht auf der Landkarte klein aus, ist sie aber definitiv nicht. Da heute den ganzen Tag Ebbe ist und die Flut erst gegen Abend wieder kommt, sind die Strände sehr breit.    An der Promenade merkt man, dass Wochenende ist, was wir ab und zu vergessen. St.Ives ist ein Besuch wert, es ist ein nettes Städtchen mit vielen Bars und Pubs und netten Länden. Wir haben unsere Strandhandtücher eingepackt und wollen deswegen noch in die Carbis Bay fahren. Sie liegt direkt neben St.Ives mit seinen Stränden. Dort angekommen werden wir nicht enttäuscht. Ein wunderschöner langer Strand erwartet uns dort. Noch dazu ist nicht ganz so viel los und wir liegen ein wenig in der Sonne und genießen die Ruhe. Naja, nicht ganz, der Wind pfeift heute immer noch ganz ordentlich. An den Wind MUSS man sich in England gewöhnen. Er existiert FAST immer. Wir packen nach dem Sonnenbad zusammen und wollen unterwegs noch einen „Windbreaker“ holen. Anfangs lachten wir darüber, da jeder Engländer das dabei hat. Wir wissen jetzt warum und wollen das auch. Am Womo wird er gleich aufgebaut, doch der Boden ist hier so hart, dass wir es aufgeben. Nachdem dann auch die Sonne hinter den Wolken verschwindet, ist es sofort recht kühl und es zieht einen nach drinnen.

05.07. Fifteen Cornwall, Newquay

Nachdem es in der Nacht geregnet hat, beginnt der Tag schon wieder freundlicher. Heute wollen wir weiter Richtung Newquay oder eventuell sogar bis Tintagel. Wir machen halt in Newquay. Uns interssiert das Restaurant vom englischen Starkoch Jamie Oliver „Fifteen Cornwall“, welches sich an der Watergate Bay befindet. Wir merken schnell, dass wir im Stadtkern von Newquay und dessen Strand falsch sind. Wir schauen uns trotzdem die Stadt ein wenig an und bummeln durch die Fussgängerzone. Dass wir heute Sonntag haben merkt man nicht, denn alle Läden haben offen. Anschließend fahren wir mit dem Womo weiter zur Watergate Bay, welche sich bei Tregurrian befindet und finden hier auch Jamie Oliver´s Restaurant. Gerne würden wir dort etwas essen, aber die hohen Preise halten uns davon ab. Egal, tortzdem nett gesehen zu haben. Am breiten Strand tümmeln sich viele junge Leute mit Ihren Surfbrettern, denn Newquay ist die Hochburg des Surfings. Nun soll es aber weiter gehen zum "Bonsai „Japanese Garden“, dieser ist nicht weit von Newquay entfernt. Dort angekommen sind wir jedoch mehr als enttäuscht vom Garten. Nichts Blühendes, alles schon etwas runtergekommen. Schon der Eingang lädt nicht wirklich ein. Die 9 Pfund Eintritt haben sich für uns wirklich nicht gelohnt. Zudem ist die Zufahrtsstaße auch relativ eng und gesäumt von vielen Bäumen. Unseren Übernachtungsplatz suchen wir uns in Camelford heraus. Hier befindet sich ein Camingplatz des Caravan Clubs (N50.61522 W4.69028). Von hieraus haben wir morgen nur um die 6 Meilen bis Tintagel.

06.07. Tintagel, Clovelly

King Arthurs angebliche Geburtsstätte in Tintagel steht heute auf dem Programm. Das Wetter ist  sehr wechselhaft und nicht unbedingt für eine Besichtigungstour im Freien, aber wir werden es uns anschauen. Wir parken auf dem „Mayfair Car Park“ (N50°39’47“ W4°45’3″), der sich auch sehr gut für eine Übernachtung anbietet. Wohnmobile werden im hinteren Teil auf der Wiese geparkt. Eine ruhige Nacht ist dort garantiert. Wir laufen zum Eingang des Castlegeländes und zahlen den Eintritt. Man weiss nicht genau, ob King Arthur überhaupt lebte oder ob er nur ein Mythos ist. Die Gebäude (Waffenkammer, Kapelle, usw.) der wenigen Überbleibsel der Burg wurden durch die verschiedenen Funde zugeordnet. Es ist alles sehr interessant, nur Schade, dass man sich das ganze Gelände nicht so richtig vorstellen kann, wie es damals ausgesehen hat. Wir verlassen das Gelände in Richtung Tintagel Church. In Tintagel angekommen schauen wir uns noch das Old Post Office an und gehen dann in ein typisch englisches Pub und gönnen uns ein hervorragendes englisches Mittagessen. Anschliessend fahren wir weiter Richtung Norden. Nicht weit von Tintagel fahren wir am wunderschönen Campingplatz „Trewethett Farm“ (N50.67399 W4.72723) vom Caravan Club vorbei. Dieser befindet sich direkt auf den Klippen über dem Meer. Nachdem das Wetter aber eher schlecht ist und auch bleiben soll fahren wir weiter. Wir wollen uns heut noch Clovelly anschauen, ein Bilderbuch Dorf in Hanglage. Natürlich wird auch hier wieder Eintritt verlangt. Das Dorf ist sehr überschaubar und sehenswert. Man sollte aber gut zu Fuss sein. Es gibt zwar einen Land Rover Shuttle, der einen runter ans Meer bringt, will man aber das Dorf sehen, muss man es zu Fuss über Steinwege erkunden. Die Bewohner selbst benutzen Schlitten, um Sachen den Berg hinauf- oder hinabzutransportieren. Diese ziehen sie hinter sich über die Steine. Nach dem wir alles angeschaut haben machen wir uns auf den Rückweg zum Womo, denn wir müssen noch eine Übernachtungsmöglichkeit suchen. Wir wollen es heute mal mit einer Farm vom Caravan Club versuchen. Diese haben max. 5 Plätze und als Minimum Ver- und Entsorgung. 3Meilen vor dem Ziel zeigt uns das Navi eine Route durch eine zu enge Straße. Eine andere Route endet genauso. Also entscheiden wir uns wieder für einen Campingplatz vom Caravan Club. „Ilfracombe Caravan Club Site“ (N51.16702 W4.12045) suchen wir uns für diese Nacht aus.

07.07. Lynton, Lynmouth, Cliff Railway

Die ganze Nacht über hat es immer wieder geregnet und auch der Morgen startet nicht anderst. Wir wollen heute weiter, um uns Lynton und Lynmouth anzuschauen. Ein Doppeldorf – bestehend aus dem 160m hoch gelegenen Lynton und dem Hafenort Lynmouth. Die beiden Dörfer werden durch die Cliff Railway verbunden. Dies ist eine 1890 eröffnete Wasserballastbahn, welche die Höhendifferenz ausschließlich durch die Kraft des Wassers zurück legt. Als Ausgangspunkt haben wir uns den „Channel View Caravan&Camping Park“ (N51°13’4″ W3°49’45“) ausgesucht. Von hier aus dachten wir mit dem Roller den restlichen Weg bis Lynton zurück zu legen, aber dies geht nach Auskunft der Campingplatzbesitzer auch gut zu Fuss in ca.30 Minuten. Also Schuhe an und los geht’s. Der Weg führt uns durch einen schmalen Waldweg, ist steinig aber gut begehbar mit gutem Schuhwerk. Und es geht ständig bergab, was dann auch wieder hoch gelaufen werden muss. In Lynton angekommen ist die Hauptattraktion die Bahn. Lynmouth ist ein ganz nettes Dörfchen mit einer kleiner Fussgängerzone und netten Cafes. Wir wir sind neugierig und gönnen uns das erste Mal einen Cream Tea mit Scone. Sehr lecker wie wir finden. In beiden Dörfern hat man recht schnell alles gesehen. Also geht es wieder hochwärts mit der Bahn. Wir wollen noch zu den spektakulären Felsen im Valley of the Rocks laufen. Ca.15 Mintuen von Lynton. Der Coast Path ist sehr schön mit tollem Blick auf die Küste. Der kleine Rundwanderweg ist lohnenswert.