Wir möchten euch mal ein bisschen über unser Wohnmobil erzählen, was wir gut finden, schlecht finden, verbessert haben und was es eigentlich kann.

Von der Aufteilung des Wohnmobils sind wir sehr begeistert. Vorne im Alkoven schläft Luke, im hinteren Teil haben wir unser Reich. Auch wenn wir jetzt im Sommer wieder länger vor dem Womo sitzen und erst später ins Womo reingehen, stören wir Luke nicht beim Schlafen, denn wir haben die Aufbautüre gegen eine Tegostüre getauscht. Diese hat eine super Qualität und wir hatten sie im vorigen Womo schon eingebaut gehabt. Das tolle ist die automatische Zuziehhilfe. Man muss die Türe nur leicht schliessen und sie zieht dann selbst komplett zu. Die Original Aufbautüre von Adria hat bei uns nur Probleme gemacht, allerdings sind wir kein Einzelfall. Die Verarbeitung und Konstruktion ist sehr bescheiden.

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Im Prospekt des Womo wurden 140l Frischwasser angegeben + 10l Wasser im Boiler. Ich weiss aber, dass der Wassertank 150l Frischwasser fast, also haben wir ca. 160l Frischwasser an Bord. 140l hat er, wenn man wahrscheinlich den Überlauf so lässt wie er ist. Wir haben ihn geändert und an den Einfüllstutzen angeschlossen. Wie lange die 160l ungefähr halten ist schwierig zu sagen. Es kommt auch immer darauf an, ob man in der Zeit duscht oder man nur eine Katzenwäsche macht. Mit einmal Duschen pro Person schaffen wir es 4Tage, bis wir wieder nachtanken müssen. Da bereitet uns aber der Abwassertank mit 85l vorher schon Probleme ;-). Übrigens haben wir 160l Trinkwasser an Bord, da unser Wasser aus dem Tank einmal komplett gefiltert wird. Direkt nach der Druckpumpe wird das Wasser durch den Albfilter Fusion durchgepresst. Im Filter sitzen zwei Filter hintereinander und filtern Medikamentenrückstände, Mikroplastik, Bakterien und Keime u.v.m. heraus. Der Durchfluss wird dadurch natürlich etwas verringert. Außerdem haben wir eine stärkere Druckpumpe verbaut.

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UPDATE:
Wir haben den AlbFilter Fusion gegen einen Doppelfilter mit 10″ von PureOne ersetzt. Der Albfilter ist für Urlaubsreisen geeignet, aber nicht für den Dauergebrauch. Bei uns wird das komplette Wasser nach der Pumpe gefiltert und da setzt sich der Filter einfach zu schnell zu. Wir haben zuletzt alle 4 Wochen den Filter wechseln müssen und bei ca. 85€ pro Wechsel ist das uns dann doch zu teuer gewesen. Bei PureOne haben wir einen Aktivkohlefilter und einen Keramikfilter eingesetzt. Den Aktivkohlefilter müssen wir alle 4Monate tauschen, beim Keramikfilter variiert es. Aber da können wir den Keramikfilter mit einem Schleifpapier abschleifen und anschliessend wieder benutzen. Wir haben zwei Filter im Tausch im Einsatz, der Gebrauchte wird geschliffen, solange der andere eingesetzt ist. Noch dazu haben wir die Filteranlage in die Garage versetzt, um den Filtertausch einfach durchführen zu können.

Für den Abwassertank haben wir uns ein elektrisches Ablassventil verbaut, so können wir ganz bequem das Wasser per Knopfdruck ablassen. Dies ist von Vorteil, wenn es regnet, denn dann muss man nicht aussteigen 🙂

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Gas haben wir 2x11kg an Bord, einmal eine Alugastankflasche und einmal eine graue Standardflasche (Deutschland). Die graue benutzen wir mehr zum Grillen, denn die Tankflasche wird immer wieder bei Gelegenheit voll getankt. Einzig im Winter, wenn man etwas länger irgendwo steht, wird auch die graue fürs Womo benutzt. Es ist also mehr eine Ersatzflasche. Unser Kühlschrank läuft bisher immer auf Gas, wenn wir stehen. Ich habe ihn seit dieser Woche aber auch an den Solarregler angeschlossen und somit kann er bei voller Batterie auch auf 12V schalten und wir sparen wieder etwas Gas.

UPDATE:
Wir haben eine zweite Gastankflasche angeschafft und somit unabhängiger.

Strom haben wir das ganze Jahr ausreichend. Knapp wird es lediglich im Winter nach ein paar Tagen ohne Sonne. Die 300W Solar auf dem Dach produzieren im Winter nicht so viel Strom, wie die Heizung in der Nacht und tagsüber verballert und so wird es nach ein paar Tagen eng.

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UPDATE:
Wir haben auf 450Wp aufgerüstet, da der Verbrauch durch unseren Kühlschrank und den Arbeitsgeräten von Mareike gestiegen ist.

UPDATE:
Wir haben nochmals aufgerüstet und haben nun 600Wp auf dem Dach. Außerdem musste der Votronic Solarladeregler gegen ein Victron Smart Solar 100/50 weichen.

Aus unserer Batterie könnten wir theoretisch die vollen 170Ah herausnehmen. Es ist eine Super Cycle AGM von Victron Energy (siehe auch Thema Aufbaubatterie).

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UPDATE:
Wir haben durch den erhöhten Stromverbrauch auf eine 200Ah Lithium aufgerüstet.

Wir sind mit ihr sehr zufrieden und sie ermöglicht uns im Winter auch ein paar Tage Unabhängigkeit. Einen Wechselrichter haben wir auch an Bord, der wird täglich für den Kaffee benutzt und ab und zu für den Fön :-). Pro Kaffee gehen uns 2Ah Kapazität verloren. Da wir aber keine übertriebenen Kaffeetrinker sind und uns morgens jeweils eine Tasse Kaffee genügt, ist das nicht ganz so tragisch.

UPDATE:
Wir haben die 200Ah Lithium gegen eine 560Ah Lithium getauscht, da im Winter der Strom nach zwei Tagen ohne Sonne aus war. Nun sollte sie uns auch gut durch den Winter bringen.

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Durch einen Batteriecomputer von Votronic haben wir immer den genauen Füllstand der Batterie im Blick und wissen auch immer, was gerade rein und was rausgeht aus der Batterie.

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Unsere Starterbatterie wird übrigens ebenfalls durch das Solar mitgeladen bzw. erhält einen Ladungserhaltungsstrom von 1A. Wenn die Bordbatterie voll ist, dann wird unser 140l Thetford Kühlschrank auf 12V freigeschalten. Somit wird Gas eingespart, wenn auch nur marginal. Natürlich kann er mit 12V nicht wirklich runterkühlen, aber er hält die momentane Temperatur im Kühlschrank sehr gut. Generell sind wir mit der Kühlleistung des Thetford Kühlschranks sehr zufrieden. Wir lassen ihn meist auf Stufe eins oder zwei laufen. Dann haben wir 5-7Grad im Kühlschrank.

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Anmerkung: Den AES Ausgang am Solarladeregler von Votronic muss mit dem S+ Eingang am Kühlschrank verbunden werden. Diesen gibt es nur bei Dometic, aber bei Thetford nicht. Deswegen muss hier das Kabel mit an das D+ Signal angeschlossen werden. Hier einfach durch Dioden sicherstellen, dass der Strom nicht rückwärts fliessen kann.

UPDATE:
Unser Absorberkühlschrank ist einem Kompressorkühlschrank gewichen. Dadurch haben wir natürlich mehr Stromverbrauch, aber viel bessere Kühlleistung (und wir waren mit der Kühlleistung vom Absorber schon zufrieden).

Die Thetford-Toilette haben wir gegen eine Trockentrenntoilette ausgetauscht und somit Unabhängigkeit erreicht. Den Urin kippen wir entweder in die Entsorgungsstation oder auch einfach mal in die Natur, den Feststoff können wir im normalen Müll entsorgen. Wir haben auf jeden Fall festgestellt, dass der Feststoff nicht schwitzt, wenn man zwei Komposttüten in den Behälter spannt. Bisher hatten wir nur eine Tüte benutzt und dann war zwischen der Tüte und dem Behälter Schwitzwasser.

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Gewicht war anfangs ein wenig ein Problem. Die Größe (7,36m lang) vom Wohnmobil lässt es als Familie nicht zu, dass man es mit 3,5t fahren kann, wenn man autark sein möchte und deswegen Zubehör installieren muss. Deswegen haben wir es auf 3,85t aufgelastet. Dazu haben wir an den Hinterachse eine Zusatzluftfederung verbaut und die Original 16″ Stahlfelgen gegen 16″ Alufelgen von MAK mit höherer Traglast getauscht. Und da wir oft abseits der Straße unterwegs sind, wurden dabei noch Offroad-Reifen aufgezogen. Viele Bedenken von anderen kamen auf uns zu bezüglich des Lärms und des Spritverbrauchs. Der Lärm hat sich nicht merklich geändert, die Reifen laufen sehr gut bisher und sind nicht lauter, als die vorherigen. Der Spritverbrauch ist ungefähr um 1/2l gestiegen. Unser Durchschnittsverbrauch liegt bei 11,5-12l/100km.

Die Federn an der VA haben wir gegen verstärkte Federn von Goldschmitt ersetzt und sind dadurch vorne etwa 3cm nach oben gekommen. Beim Fiat/Citroen/Peugeot Fahrgestell hat man immer das Problem, dass er vorne viel niedriger ist als hinten und man auf ebenen Plätzen immer Keile benötigt. 3cm hören sich erstmal nicht viel an, aber das täuscht auf die Länge. Natürlich reicht das nicht aus, um die VA auf Höhe der HA zu bekommen. Aber auch der Fahrkomfort ist dadurch besser. Dies kommt aber auch noch von den Alufelgen von MAK, da diese eine andere Einpresstiefe als die Originalfelgen haben und wir nun eine breitere Spur haben.

Für den Sommer und auch mal bei Regenwetter haben wir uns eine Thule Markise verbaut. Sie ist 4m lang und 2,5m ausfahrbar. Heute würden wir sie nochmals einen halben Meter länger kaufen, damit die Aufbautüre komplett unter der Markise ist. Wenn es regnet und die Türe offen ist, dann wird sie ein wenig nass. Mit einem halben Meter länger müsste man sie etwas auf den Alkoven schieben, aber das würde gehen.

Um bei schlechten Wetter oder auch im Winter mal einen gemütlichen TV Abend zu machen, haben wir uns eine Selfsat Snipe 3 Anlage mit Twin Receiver verbaut. Wir hatten schon auf unsere vorigen Mobilen Selfsat Anlagen verbaut und waren immer stets zufrieden. Warum soll ich für andere Anlagen 2.500€ zahlen, um dann auch nur TV schauen zu können. Die Selfsat Snipe 3 kostet ca. 700€ und kann genau das gleiche. Wir müssen allerdings auch anmerken, dass das Ganze die meiste Zeit unbenutzt durch die Gegend gefahren wird. Aber es ist schön, wenn das Wetter mal echt mies ist und man sich einfach mal berieseln lassen möchte (siehe auch TV Empfang über Sat).

UPDATE:
Der vordere TV musste weichen und ist nun mit Spielen und Stiften für Luke belegt.

Unser Esstisch haben wir ausgetauscht und durch einen eigen entworfenen, klappbaren Tisch ersetzt. So kommen wir nun auch während der Fahrt bequem vom Fahrerhaus in den Aufbau. Bei dem Originaltisch war dies nur mit Mühe möglich und es durfte auch nichts auf dem Tisch stehen. Nun ist es sehr entspannt durchzugehen.

Gegen kalte Füße haben wir auf den Boden einen Teppich verlegt. Hierzu eignet sich ein Teppich eines schwedischen Einrichtungshaus hervorragend. Nach dem erstellen von diversen Schablonen wurde der Teppich ausgeschnitten und noch etwas angepasst. Nun ist es echt super angenehm zu laufen, bei uns meist barfuss. Wir lassen ihn bisher auch im Sommer drin, was eigentlich nicht geplant war. Aber es ist einfach so herrlich kuschelig.

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Zum Thema Heizung haben wir auch noch Verbesserungen vorgenommen. Im hinteren Teil wurde es nie richtig warm, denn die warme Luft der Trumaheizung ist bis in den hinteren Teil des Womos schon so abgekühlt, dass es im Winter kaum richtig warm wurde, vor allem im Bad. Wir haben nun unter dem Bett auf der Fahrerseite einen zusätzlichen Heizstrang verlegt und den Auslass an der Treppenstufe montiert. Nun kommt wenigstens dort warme Luft raus. Das andere Problem ist das Fahrerhaus. Auf der Fahrerseite fehlt ein Auslass nach vorne, wie er auf der Beifahrerseite vorhanden ist. Hier haben wir ebenfalls einen zusätzlichen Strang verlegt und können nun das Fahrerhaus mitheizen. Hier kommt auch die meiste Kälte ins Wohnmobil.

Weitere kleiner Änderungen sind z.B. ein Zewa-Rollen-Halter in der Küche, ein kleines Regal hinter dem Fahrersitz, eine Ambientebeleuchtung am Heck, ein Regalsystem in der Garage, eine LED Beleuchtung in der Garage, eine Beleuchtung der Schränke unter den Betten mit Bewegungsmelder und in einem Schrank unter den Betten ein Regal mit durchsichtigen Schubkisten für mehr Stauraum. Für die kälteren tage haben wir eine 12V Infrarot-Fussbodenheizung eingebaut. Macht eine angenehme Wärme von unten. Um die E-Bikes zu laden wurde jeweils eine 230V Steckdose rechts und links in der Garage angebracht.