Süditalien vom 19.09. – 12.10.2014

Für die 3 Wochen Urlaub haben wir uns die Umrundung Italiens vorgenommen. Wir wollen an der Adria die Küste runterfahren und auf der Mittelmeerseite wieder zurück.

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19.09. Kalterer See in Südtirol

Unser erstes Ziel ist der Stellplatz „Posteggio Camper Lago di Caldaro“ (N46°23’0″ O11°15’25“) am Kalterer See in Südtirol. Wir wollen diesen nur als Übernachtungsplatz nutzen und am nächsten Tag gleich weiter Richtung Adriaküste fahren. Der obligatorische Stopp im Maxi-Mode-Center bei Eppan an der Weinstrasse ist natürlich Pflicht. Da wird auch wieder unser Lieblingskaffee kiloweise eingekauft, damit er bis zum nächsten Italienbesuch reicht.

20.09. Ferrari Museum, Casal Borsetti

Heute geht es weiter Richtung Adriaküste mit einem Stopp in Maranello. Was werden wir denn dort wohl besichtigen 😉 Natürlich, das Ferrari Museum. Aber selbst das Geschehen um das Museum herum lohnt sich. An die Geschwindigkeitsbegrenzung hält sich in Maranello wohl niemand, der einen Ferrari unter dem Allerwertesten hat. Es gibt auch unzählige Möglichkeiten in Form von Mietstationen, um selbst einmal einen Ferrari zu fahren. Wir nutzen keine davon, sondern genehmigen uns zwei Eintrittskarten ins Museum. Dort erfährt man alles rundum Ferrari und seine Pioniere. Der ein oder andere Ferrari würde sich auch in unserer Garage gut machen 🙂 Nach dem Museumsbesuch geht es endlich ans Meer nach Casal Borsetti „Area Mare&Parco“ (N44°33’0″ O12°16’47“).

21.09. San Marino, Fano

San Marino heißt unser heutiges Zwischenziel. Die Republik San Marino ist komplett von Italien umgeben und die älteste Republik der Welt. In der Hauptstadt San Marino leben ca. 4000 der 32000 Einwohner von San Marino. Sehenswert ist die Hauptstadt auf jeden Fall wegen ihrer Lage und ihrer Festung auf der höchsten Erhebung. Von hier hat man einen wunderschönen Blick über ganz San Marino. Parken mit dem Womo kann man entweder an der Talstation der Gondelbahn, die direkt auf den Berg ins Stadtzentrum fährt oder auf der anderen Seite des Berges. Von dort geht es mit 2 Aufzügen direkt in die Stadt (kostenlos). Nach dem Stadtrundgang geht es für uns weiter nach Fano.

22.09.Fossacesia Marina

Nach einer unruhigen Nacht auf einem Stellplatz in Fano, wo der Zug gefühlt mitten durch das Womo schoss, geht es weiter auf einen Stellplatz direkt am Meer bei Fossacesia Marina „Area II Chioschetto“ (N42°14’25“ O14°31’47“). Dort werden wir uns für 2 Nächte einquartieren und endlich auch mal einfach nur Entspannen. Angekommen an dem Platz werden wir nicht enttäuscht. Solche Plätze gibt es wirklich wenig, wo man direkt am Meer stehen kann. Wir geniessen die Aussicht auf das Meer und die Sonne.

23.09. Ein Traumplatz

Nach einer stürmischen Nacht wollen wir uns heute ein bisschen die Gegend zu Fuss anschauen, in der Sonne entspannen und das Wetter genießen. Fossacesia gleicht zu dieser Jahreszeit einer Geisterstadt.

24.09. Vieste

Der Stiefelsporn ist heute unser Ziel. Einen kurzen Halt legen wir in Termoli ein und spazieren durch die Stadt. Anschliessend geht es an der Küste den Sporn entlang Richtung Vieste. Während der Fahrt entdecken wir immer wieder Überreste des letzten schweren Unwetters vor wenigen Tagen. Angekommen in Vieste auf dem Stellplatz „Arizona“ (N41°51’30“ O16°10’26“) gönnen wir uns erstmal eine Pizza zur Stärkung.

25.09.

Eine Stadtbesichtigung von Vieste sowie die Erkundung des Strandes steht heut auf dem Plan.

26.09.

Mit dem Fahrrad wird heut die Gegend bei herrlichem Wetter erkundet.

27.09. Zapponeta am Wachturm

Heute verlassen wir den Stiefelsporn entlang der wunderschönen Küstenstrasse Richtung Zapponeta. Unterwegs wollen wir uns Monte Sant‘ Angelo anschauen, wo die ersten Reihenhäuser Italiens erbaut wurden. Wir entschliessen uns, es nur bei einer Durchfahrt zu belassen, denn oben auf dem großen Parkplatz werden hunderte von Touristen mit den Bussen abgeladen und so besonders wirkte der Ort nicht auf uns. Bei Zapponeta angekommen suchen wir uns einen Übernachtungsplatz an einem alten Wachturm direkt am Meer. Wir sind das erste Mal mutig und stehen frei. Bis spät in die Nacht ist dort wohl auch der Treffpunkt der Jugendlichen, doch einer ruhigen Nacht steht trotzdem nichts im Wege.

28.09. Kirchenfest und Trulli-Dorf

Morgens werden wir von Stimmen geweckt. Der Blick durch einen Spalt verspricht nichts Gutes. Wir haben uns wohl die Wiese ausgesucht, wo heute ein Kirchenfest gefeiert wird und sie gerade dabei sind, ein Feuerwerk aufzubauen. Leider steht ihnen unser Womo im Weg. Schnell was übergezogen versuche ich mich bei den Leuten zu entschuldigen. Die sehen aber alles ganz locker und wir bräuchten uns nicht beeilen. Eine Einladung zum Fest erhalten wir im gleichen Zug. Leider passt das nicht in unseren Zeitplan, da wir unsere Reise fortführen wollen. Wir beeilen uns trotzdem und suchen uns in der Nähe einen geeigneten Frühstücksplatz um den Tag dann doch noch in aller Ruhe zu beginnen. Weiter geht es nach Molfetta auf den Stellplatz „Trullo Beach“ (N41°11’41“ O16°37’26“). Dort angekommen müssen wir feststellen, dass der Stellplatz eigentlich schon zu hat. Der Besitzer heißt uns trotzdem Willkommen und wir verbringen einen schönen Resttag inklusive Einladung zum Freunde/Familienfest mit reichlich Essen und Trinken. Über die Gastfreundschaft haben wir uns sehr gefreut.

29.09. Alberobello

Alberobello, das Trullidorf, ist heute unser Ziel. Wir stellen unser Womo auf dem Stellplatz „Area Sosta Nel Verde“ (N40°46’57“ O17°14’3″) ab und befinden uns quasi schon fast im Stadtkern. Die Stadt ist vor allem durch ihre Kegelbauten (Trulli) berühmt, die nach dem Vorbild der Bauweise von Hirtenhütten in dieser Gegend gehäuft entstanden. In Alberobello bestehen ganze Stadtteile aus Trulli. Darum gehört der Ort heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wir sind begeistert von dem Städtchen und können nur eine Empfehlung aussprechen. Unser Abendessen nehmen wir in einem Trulli ein und erleben das Städtchen noch bei Nacht (ohne die Maßen an Touristen am Tag 🙂

30.09./01.10. Metaponto

Wir freuen uns nun endlich auf einen schönen Badetag und entschließen uns nach Metaponto ans Ionische Meer zu fahren. Wir benötigen ein paar Anläufe, bis wir einen offenen Stellplatz finden. Zu dieser Jahreszeit gar nicht mehr so einfach. Auf dem Stellplatz „Area Nettuno“ (N40°21’35“ O16°50’2″) stehen wir dann mit wenigen anderen Wohnmobilen und auch der Strand gehört uns so gut wie alleine.

02.10. Höhlenstadt Matera

Fest auf unserem Reiseplan steht die Besichtigung der Höhlenstadt Matera. Unser Reiseführer gibt uns einen Tip, dass wir das Womo gut und sicher in der Nähe der Universität abstellen können. Von dort erreicht man die Höhlenstadt in 5 Minuten zu Fuss. Bekannt ist Matera für seine Altstadt, die zu einem erheblichen Teil aus Höhlensiedlungen, den Sassi, besteht. Die Sassi gehören seit 1993 zum UNESCO Welterbe. Der Besuch lohnt sich wirklich. Auf der anderen Seite des Canyons, an dem Matera liegt, befindet sich ein toller Aussichtspunkt auf die Stadt sowie der Stellplatz „Area Masseria Rodogna“ (N40°40’19“ O16°37’45“). Auch auf und um das Stellplatzgelände befinden sich Höhlen.

03.10./04.10. Flucht an die Amalfiküste

Aufrund der eher schlechten Wetterlage beschließen wir an die Mittelmeerseite zu wechseln und steuern den Ort Sorrento an der Amalfiküste an. Hier erwartet uns Sonnenschein und wieder mehr Trubel. Mit Stellplätzen sieht es hier eher Mau aus und so nutzen wir unsere Acsi-Karte auf dem Campingplatz „Santa Fortunata“. Da die Küstenstrasse für Wohnmobile gesperrt ist, mieten wir uns für den nächsten Tag einen Roller, um die wunderbare Gegend und die Ortschaft Positano zu bestaunen. In den Ortschaften geht es wirklich eng zu, so dass uns nun klar ist, weshalb hier keine Wohnmobile fahren sollten. Auch Sorrento ist ein nettes Örtchen und läd zum Bummeln ein.

05.10. Besuch des Vesuv, Bagni di Montragone

Heute verlassen wir den Campingplatz liebend gern, da es auf dem Platz nur so von Ameisen wimmelt. Leider haben die Biester auch schon unser Wohnmobil befallen. Wir verlassen den Platz und versuchen erneut unser Glück den Vesuv zu besichtigen (1. Versuch war auf unserer Sizilienreise). Auch dieser Versuch scheitert an den wenigen Parkmöglichkeiten für Wohnmobile, zumal heute Sonntag ist. Wir setzen unsere Reise Richtung Norden fort und landen in Bagni di Montragone auf dem „Area la Duna Club“ (N41°7’55“ O13°51’44“). Der voll-alkoholisierte Betreiber empfängt uns auf dem komplett leeren Platz und wir fühlen uns deswegen etwas unwohl und hoffen auf weitere Übernachtungsgäste. In der Zwischenzeit haben wir das Ausmaß des Ameisenbefalls im Womo entdeckt und beginnen mit der, im nachhinein 3 Tage dauernden, Säuberung. Der Ameisenbefall lässt leichte Verzweiflung in uns aufkommen, denn sie kommen aus jeder Ritze hervor. Gegen Abend stößt dann zumindest doch noch ein deutsches Wohnmobil zu uns hinzu und die Erleichterung ist auf beiden Seiten groß.

06.10./07.10. Ladispoli

Unsere Reise führt uns heute nach Ladispoli zum Stellplatz „Area Riva di Ponente“ (N41°57’34“ O12°3’10“). Der Platz ist riesig, mediteran angelegt und auch hier ist wieder wenig los. Wir verbringen hier zwei schöne Tage am Strand und erkunden etwas die Gegend um uns herum, bevor es dann weiter geht in die Toskana.

08.10./09.10./10.10. Castagneto Carrduci

Flo und Katha, die ich seit meiner Bundeswehrzeit kenne, befinden sich momentan bei Castagneto Carrduci im Urlaub. Deswegen werden wir dort einen Aufenthalt einplanen, damit man sich mal wieder sieht. Die Betreiber ihrer Unterkunft haben seit kurzem den Stellplatz „Podere Pianetti Agriglamping“ (N43°9’21“ O10°32’32“) am Meer eröffnet, auf den wir uns niederlassen. Wie wir es von dem anderen Anwesen gewohnt sind, ist auch dieser Platz sehr schön hergerichtet, mit allem was man nicht braucht, aber wenn es da ist, nutzt man es auch :-). Auch ein Kräutergarten zum Selbstbedienen gehört dazu. Diesen Platz können wir nur empfehlen, auch wenn der Preis doch sehr hoch ist. Hier kann man richtig abschalten und entspannen. Ein Tag am Strand verbringen wir hier und geniessen sonst den Tag am oder im Whirlpool. Am letzten gemeinsamen Abend Grillen wir zusammen und geniessen die letzten Urlaubsstunden, denn für alle geht es morgen wieder Richtung Heimat.

11.10. Wieder Richtung Zuhause

Heute starten wir unsere Heimfahrt. Auf unserem „Transitplatz“ am Monte Ceneri in der Schweiz werden wir unsere Übernachtung auf dem „Camper Area Tamaro“ (N46°8’20“ O8°54’26“) verbringen. Unterwegs verzehren wir noch die Reste des wundervollen Grillabends und kommen dann noch in den Genuss eines 1 1/2h Staus mit Rettungshubschrauber. Als es dann weiter geht, sehen wir, dass es ein Wohnmobil erwischt hat. Es ist schon beängstigend, obwohl man sich bei den meisten Italienern nicht wundern muss. Die Kinder turnen während der Fahrt im ganzen Wohnmobil herum, auch vorne in der Fahrerkabine. Verantwortung der Kinder übernehmen, halten sie wohl für überbewertet ;-). Die weitere Fahrt verläuft problemlos, bis auf einen Wolkenbruch, bei dem bei Tempo 50 Schluss ist, da der Scheibenwischer nicht mehr hinterher kommt und auch das Wasser auf der Strasse nicht mehr abfliessen kann.

12.10.

Die letzten 250 Kilometer, dann sind wir wieder Zuhause. Ganze 3.540km haben wir in den 3 Wochen abgespult und haben wieder viel erlebt und gesehen.

Wir reisen, weil Distanz und Unterschiede die geheime Zutat der Kreativität sind. Wenn wir zurück kommen, ist Zuhause immer noch Zuhause. Aber etwas in unseren Köpfen hat sich verändert. Und das verändert alles.