Erholt

Auf dem Camping Capo d‘Orso haben wir uns von der Überfahrt gut erholt und uns an den zurückgekehrten Sommer gewöhnt ?. Eigentlich war geplant ein Boot zu mieten, aber die Saison auf dem Campingplatz ist schon am zu Ende gehen und alle Boote sind bereits im Winterschlaf. Wir werden es aber woanders noch nachholen. Als Alternative packen wir den Roller aus der Garage und unternehmen eine kleine Tour. Zuerst geht’s über Palau zu einem tollen Aussichtspunkt hinter Porto Rafael mit tollem Blick auf die fantastischen Inselwelt La Maddalena. Auf dem Rückweg machen wir noch einen kurzen Stopp in Palau. Erwähnenswert wäre noch, dass wir unterwegs zwei Mal eine Schildkröte am Straßenrand gesehen haben, ein paar hundert Meter entfernt vom Meer. Ist das „Normal“? Paarungszeit? Wir wissen es nicht, aber schöne Fotos sind es geworden.

Enttäuscht

Gestern haben wir alles schon soweit verstaut, denn in der Nacht hat es angefangen zu regnen und ein Gewitter ist durchgezogen. Laut Wetterbericht soll der Regen im Norden gegen Nachmittag nachlassen bzw. aufhören. Wir beschließen, dass wir heute nach dem Frühstück weiterfahren. Unser Ziel ist ein Stellplatz auf dem Monte Limbara inkl. V+E. Da es im Moment richtig schüttet entleeren wir nur das Grauwasser, das WC wollen wir dann auf dem Parkplatz entleeren. In Tempio Pausania versorgen wir uns noch mit Lebensmittel und schlendern durch die Altstadt. So langsam hört es auch auf zu regnen und die Sonne kommt immer wieder zum Vorschein. Von Tempio Pausania sind es noch ca. 12km bis zum so hoch gelobten Stellplatz aus unserem Womo-Guide. Mit den letzten 6km legen wir 500 Höhenmeter in unzählbaren Kehren zurück. Oben auf dem Stellplatz angekommen sind wir enttäuscht. Eine V+E ist vorhanden, aber unbrauchbar. Nicht einmal die WC Entleerung funktioniert. Einzig der Grauwassreinlass ist vorhanden und „funktioniert“. Ist auch nicht schwer, ein Abfluss im Boden und Gitter darauf. Am Frischwasser ist der Schlauch herausgerissen und es ist auch sonst kein Anschluss vorhanden. Die Quelle gegenüber des Parkplatzes ist auch furztrocken. Und auch so steht man umgeben von hohen Bäumen, wir fühlen uns nicht wirklich wohl. Vor lauter Enttäuschung haben wir nicht einmal ein Foto geschossen.

Entdeckt

So verlassen wir enttäuscht den Parkplatz und pendeln die Serpentinen wieder hinunter. Auf der Straße Richtung Oschiri soll eine weiter Quelle kommen, wo wir uns mit Frischwasser versorgen wollen. Nach zwei km kommt dann tatsächlich eine Quelle, bei der man aus mehreren Stellen Frischwasser zapfen kann. Wir füllen unseren Tank und fahren weiter zum Lago del Coghinas. Auf der Westseite soll es mehrere Möglichkeiten zum Übernachten geben. Nordöstlich von Tula auf dem Parkplatz einer Bar direkt am See hätten wir uns gern hingestellt, aber die Bar hatte noch geöffnet und ein Verbotsschild für Camper verzierte die Einfahrt. Also weitersuchen. Einen Kilometer weiter entdecken wir rechts eine einspurige  Straße und folgen ihr ca. 3km bis zum Ende. Immer wieder ist die Straße mit kleinen Parkbuchten gesäumt. Wir fahren die Straße wieder zurück und suchen uns eine passende Bucht zum Übernachten aus. Da es eine Sackgasse ist, werden wir heute Nacht hoffentlich unsere Ruhe haben. Es war auch sonst niemand auf der Straße unterwegs.

Ein Traum

Wir hatten eine wirklich ruhige Nacht. Am Morgen gesellt sich noch ein Fischer neben uns während wir in Ruhe frühstücken. Wir wollen nachher weiter ans Meer an der Westküste. In unserem Reiseführer steht etwas von einem Parkplatz direkt am Meer bei Argentiera, den wollen wir uns mal anschauen. Unterwegs staunen wir über die großen Baustellen für die Hauptverbindungsstrassen zwischen größeren Städten. Hier wird richtig Geld in schöne vierspurige Straßen investiert. In Palmadula wollen wir uns an einer Quelle noch Wasser holen, aber Fehlanzeige. Keine Quelle in Sicht. Entweder stimmen unsere Koordinaten nicht oder die Quelle gibt es wirklich nicht mehr. Für einen Tag sollte das Wasser noch reichen, also fahren wir direkt weiter zum Parkplatz. Er liegt schön, aber sehr abschüssig und kaum auszugleichen. Ein Schotterweg führt am Parkplatz vorbei an den Felsen entlang. Wir erkunden ihn erst zu Fuß und sehen oben angekommen einige wunderschöne Plätze zum Nächtigen in wilder Natur. Um der Wasserknappheit zu entkommen, fahren wir nochmals zurück zum Parkplatz und fragen nach Trinkwasser an der Bar direkt am Parkplatz. Der freundliche Barmitarbeiter bejaht unsere Frage und so füllen wir unseren Vorrat auf. Der Schotterpiste folgen wir einen guten Kilometer und finden ein für uns passendes Fleckchen. Was für ein Traum. Es gibt nicht mehr arg viele so tolle Plätze, wo man wirklich frei in der Natur direkt am Meer stehen kann. Darum die Bitte an andere Camper: Nehmt euren Müll immer schön mit, denn sonst werden an solchen Plätzen auch Verbotsschilder aufgestellt! Danke! Die Drohnenbilder sprechen für sich.