Die Elternzeitreise ist vorbei und wir können auf 11 wunderschöne Wochen zurückblicken.Am Schluss waren die 11 Wochen viel zu kurz, aber so wäre es auch bei 16, 20 oder noch mehr Wochen gewesen. Trotzdem träumen viele von 11 Wochen Auszeit, wir haben es gemacht.

Entschleunigen

Zu Beginn hatten wir ein ganz schönes Tempo drauf, denn an die lange Zeit muss man sich erstmal gewöhnen. Die Gewohnheit der bisherigen 2-3 Wochen Urlaub konnten wir nicht so schnell ablegen. Aber nach und nach haben wir realisiert, dass uns nichts davon läuft und haben entschleunigt.

Auskommen auf engstem Raum

11 Wochen auf so engem Raum, geht das überhaupt? Ja, es geht und enger Raum ist so nicht richtig. Mit dem Wohnmobil haben wir immer einen riesen Garten vor der Türe, der sich Welt nennt und von Enge keine Spur ist. Wenn einer mal einen schlechten Tag hat, dann gibt es genügend Platz, um sich kurzzeitig aus dem Weg zu gehen. Natürlich ist es von Vorteil, wenn man sich super versteht und gemeinsam an einem Strang zieht. Da wir viel mit dem Womo unterwegs sind, hatten wir damit unterwegs keine Probleme und wir wissen beide, was der andere will oder nicht will.

Übernachtungsplätze

Von den Übernachtungsplätzen haben wir meist frei gestanden. Dies geht in Spanien und Portugal sehr gut, solange man sich entsprechend aufführt. Den Portugiesen ist wichtig, dass sie durch uns Wohnmobilfahrer nicht eingeschränkt werden, z.B. durch das Zuparken ihrer Parkplätze, Wegnehmen ihrer Angelparkplätze usw. In Spanien hatten wir das Gefühl, dass ein, zwei oder auch mal drei Wohnmobile auf einem Fleck nicht stören. Ansammlungen werden oft mal geräumt. Da wir eh nicht die Kuschelcamper sind, haben wir Ansammlungen meist gemieden.

Kosten

Für alle, die so etwas ähnliches vorhaben, ist es immer interessant, was so etwas ungefähr kostet. Im Internet liest immer von 1000-1500€ im Monat. Uns haben die knapp 3 Monate ca. 3.600€ gekostet. Der größte Anteil haben die Lebensmittel inkl. Babyutensilien wie Windeln (1.250€) und die Spritkosten (1.140€) eingenommen. Danach kommen die Übernachtungskosten/Parkplatzgebühren (380€). Die Mautgebühren inkl. Fährfahrten/Brücken usw. belaufen sich auf 280€. Gas haben wir für insgesamt 175€ getankt. 100€ gingen für das Waschen der Wäsche drauf. Alles andere ging für Eintritte und Sonstiges drauf.

Bei den Übernachtungskosten hätten wir noch einiges sparen können, wenn man auf die Campingplätze und Stellplätze ganz verzichtet hätte. Bei den Lebensmitteln ist auch ein kleines Einsparpotenzial, denn wir haben uns vieles gegönnt, was nicht hätte sein müssen, ich sag nur „Pastel de Nata de Belem“. Leckere kleine Puddingtörtchen 🙂 Bei den Mautgebühren könnte man das Viadukt von Millau umfahren und wir hätten nochmals mehr als 50€ gespart, sowie Fährfahrt (21€) zu Beginn unserer Reise über den Bodensee.

Wir sehen das mit den Kosten eher gelassen, denn die gemeinsame Zeit, die Erlebnisse als Familie, die Entwicklungschritte von Luke, die netten neuen Bekanntschaften, die Gespräche mit besonderen Menschen, das alles zusammen hätten wir uns mit Geld nicht kaufen können.

Highlights

Highlights von unserer Reise zu nennen fällt uns echt schwer. Die ganze Reise war ein Highlight und eine tolle Erfahrung. Dennoch erinnern wir uns gern an den Besuch von Fort Bravo und der Übernachtung in der Wüste von Tabernas. Auch interessant war die Besichtigung der Höhlenstadt Guadix. Wir erinnern uns gern an den Besuch von Gibraltar, wo wir mit dem Taxifahrer sozusagen eine private Tour bekommen haben. Bei der Düne in Bolonia sind wir super gestanden und die Landschaft war super. Toll waren auch die Übernachtungsplätze am Atlantik in Portugal und die Stadt Lissabon. Wortwörtlich atemberaubend war die Übernachtung in der Mine San Domingos. Wieder in Spanien war der Besuch der Sierra Nevada super. Bei Motril direkt am Strand zu stehen hat uns super gefallen, deshalb waren wir dort auch insgesamt 4 Nächte oder auf der Finca Caravana, bei schon sommerlichen Temperaturen Ende Februar. Wenn wir unsere Route insgesamt anschauen, so gibt es nur wenige Plätze, wo wir sagen, das würden wir so nicht nochmal machen oder anfahren.

Hier nochmals eine kleine Auswahl an Bildern: